Ein interkulturelles Schulprojekt
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Veröffentlichungen
der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität
Dortmund
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Herausgeber:Johannes
Hoffmann
Auslieferung: Forschungsstelle Ostmitteleuropa
44221 Dortmund (Barop), Universität
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ISBN 3-923293-61-5
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ISSN 0931-5306
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© 2000 by Forschungsstelle
Ostmitteleuropa
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Die Veröffentlichung erfolgte mit finanzieller
Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) in
Warschau
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Wir präsentieren unser Anfang März erschienenes
Buch und laden zur Diskussion ein!
Wir stellen darin unser Arbeitsmaterial vor und reflektieren die
Ergebnisse und Bedingungen unseres Bemühens um gelingendes Leben
und Lernen in schulischen Milieus. Von glückenden Reisen und Gesprächen
ist ebenso die Rede wie vom historischen und bildungsphilosophischen
Hintergrund unserer Arbeit.
Angesichts der derzeit wieder verstärkt geführten Debatte
um den Ort und Stellenwert der Lager in unserem kulturellen Selbstverständnis
berichtet unser Buch von dem Versuch intellektuell und pädagogisch
fruchtbarer Annäherungsformen an eine dunkle Chiffre dieses Jahrhunderts:
die Alltäglichkeit der Massenvernichtung und die Bedrohung einer
Kultur der Erinnerung an das massenhafte Leiden durch eine Unkultur
der Amnesie. Was Schule hier zu leisten hat und was sie leisten kann,
auch dazu unser Buch.
Das Ruhrgebiet blickt auf eine lange Geschichte der Zuwanderung und
der Erfahrung bei der Integration von Fremden zurück. Nach den
Polen im 19. Jahrhundert kamen während des Dritten Reiches die
zur Arbeit gepressten "Fremdarbeiter" aus vielen Teilen Europas.
Die Bundesrepublik rief die "Gastarbeiter" in die Stahlschmieden
und die Bergwerke des Reviers. Heute stellen die Türken den größten
Anteil der im Ruhrgebiet lebenden ausländischen Wohnbevölkerung.
Das Zusammenleben der Menschen im Revier, in Deutschland und Europa
war nie unproblematisch und entfaltete sich wie die deutsche Geschichte
der letzten einhundert Jahre zwischen Kultur und Gewalt.
Das Buch dokumentiert einen pädagogischen Zugang zu dieser Problematik
und all ihren Schwierigkeiten mit Hilfe von Texten und Bildern, die
eine Tagung über Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit, eine Exkursion
nach Weimar/Buchenwald und zwei Reisen nach Krakau, Auschwitz und nach
Krosno in Galizien in die ehemaligen Zentren der ermordeten polnischen
Juden zum Thema haben. Die Reisen ins polnische Galizien begründeten
eine Schulpartnerschaft mit einer polnischen Schule.
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